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Ortsunabhängig Arbeiten – meine Gedanken

ortsunabhängig arbeiten
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Das erste Mal ortsunabhängig arbeiten…

Am Sonntag den 1. Mai geht es für mich für einen kompletten Monat nach Portugal.

Ich freue mich total, nach etwa 1,5 Jahren in Deutschland, endlich mal wieder rauszukommen und vor allem freue ich mich, mal wieder zu surfen.

Das erste Mal in der Vollzeit Selbstständigkeit werde ich es also ausnutzen, dass ich ortsunabhängig und zeitlich flexibel arbeiten kann.

Kann ja nur gut werden… oder? Der „Digital Nomad Lifestyle“ wird ja schließlich von vielen als DAS Traumleben schlechthin dargestellt.

Ich habe da tatsächlich auch ein paar andere Gedanken, die ich mir dazu mache.

Vor allem die Frage…

Kann ich genauso produktiv sein?

Vorab: Ich sage nicht, dass ich in Deutschland jeden Tag super produktiv bin, das ist definitiv nicht der Fall.

Allerdings mache ich mir schon so meine Gedanken, wie das in Portugal aussieht mit den ganzen Verlockungen, die es in Deutschland nicht unbedingt immer gibt: Strand, Meer, Surfen, fremde Orte zum Entdecken, Bars, Restaurants, neue Leute,…

Ich war ja schon öfters und auch länger im Ausland und weiß, dass man da vor allem, wenn man neu an einem Ort ankommt, sich oft erstmal von den ganzen neuen Eindrücken mitreißen und ablenken lässt. Ich war 2011 schonmal in Ericeira in Portugal, aber ich denke nicht, dass ich deswegen weniger begeistert sein werde.

Auch, wenn das kein Urlaub für mich ist, sondern eher eine „Workation“, wie das heute immer gern genannt wird, kann ich mir schon vorstellen, dass ich häufiger mal in Versuchung bin zu sagen „klar, komm ich mit… die ToDos kann ich auch noch morgen erledigen“ oder „die Wellen sind zu gut, ich geh später doch nochmal surfen“.

Das Gute ist: Ich zähle eher zu den pflichtbewussten und disziplinierten Menschen, wenn es um die Arbeit geht, typisch deutsch sozusagen, daher weiß ich, dass ich meine Arbeit wie auch sonst gewissenhaft und termingerecht erledigen werde. Nur kann es deswegen auch sein, dass ich vielleicht Dinge verpasse, die ich gerne machen würde und den Aufenthalt nicht so sorglos und stressfrei genießen kann wie einen Urlaub.

Traumleben als Digitale Nomaden – Realität oder Illusion

Oft frage ich mich tatsächlich, ob das Leben als Digitaler Nomade bzw. Digitale Nomadin, also Leute, die von überall auf der Welt online arbeiten, wirklich so erstrebenswert ist. Ich sehe es teilweise sehr kritisch, wie dieser Lifestyle auf Social Media oft als Non-Plus-Ultra dargestellt wird und Schattenseiten nicht unbedingt angesprochen werden.

Das Foto mit Laptop am Strand sieht vielleicht fancy aus, aber sind wir doch mal ehrlich: So arbeitet doch kein Mensch. Am Ende sitzt man ja doch eher drinnen am Schreibtisch, wo die Sonne nicht auf den Bildschirm scheint und der Sand sich nicht unter der Tastatur festsetzt.

Ich denke, es ist auch eine Typsache.

Ich wette, es gibt mehr als nur eine Person, die dachte „cool, ich reise jetzt durch die Welt und arbeite nebenher“, die feststellen musste, dass das vielleicht doch alles nicht so einfach ist. Es gibt so vieles zu beachten und zu erledigen: Unterkünfte finden, Route planen, gutes Internet, Zeitmanagement usw.

Das ständige Umherziehen kann auf Dauer auch einsam machen. Natürlich lernt man überall neue Leute kennen, gerade, wenn man alleine unterwegs ist, das habe ich selbst erlebt, aber es ergeben sich eben doch eher selten tiefere Verbindungen.

Für mich wäre das „typische“ Leben als Digitale Nomadin mit ständigem Ortswechsel jedenfalls nichts, viel zu stressig. Schon ohne den Faktor Ortsunabhängig Arbeiten empfinde ich schnelle Ortswechsel eher als stressig und bleibe lieber Monate am gleichen Ort bzw. habe einfach eine feste Homebase und unternehme von dort mal hin und wieder einen Trip.

Ein Grund, warum auch das Leben als Reisebloggerin, was ja ebenso häufig als Traum dargestellt wird, wohl eher ein Albtraum für mich wäre.

Einfach mal machen und eigene Erfahrungen sammeln

Ortsunabhängig arbeiten – hat man es noch nicht gemacht, lohnt es sich sicher auch, es einfach mal auszuprobieren.

Wenn man nur von außen auf diesen Lifestyle blickt, erlebt man es eben doch nicht selbst und kann sich keinen wirklichen Eindruck davon verschaffen. Das trifft übrigens nicht nur auf den Digitalen Nomaden Lifestyle zu, sondern auch auf alles andere im Leben.

Ich dachte lange Zeit zum Beispiel auch, dass es mein Traum wäre, dauerhaft zu reisen, super viele Ländern zu besuchen und möglichst viel zu sehen von der Welt.

Als ich dann damals gemerkt habe, wie schwer es mir nach 3 Monaten viel, meine Komfortzone auf Bali zu verlassen und dass ich keine Lust hatte, nach Australien weiterzufliegen und ich auch in Australien wieder ziemlich schnell an einem Ort sesshaft geworden bin, wurde mir bewusst: Weltreise – nein danke!

Ich werde berichten…

Im Mai werde ich das Arbeiten von „unterwegs“ nun also mal testen. Wenn man das so nennen kann, da ich den ganzen Monat an einem festen Ort verbringen werde anstatt durch die Gegen zu reisen.

Danach werde ich hier auf dem Blog meine Erfahrungen teilen.

Was sich jetzt schon sagen lässt: Ich werde nicht traurig sein, nach Hause zu fliegen, sondern freue mich tatsächlich jetzt schon darauf, im Sommer mit meinem Freund in unser Haus zu ziehen.

Ein „richtiges“ Zuhause und liebe Menschen um mich zu haben, ist mir persönlich so viel wichtiger geworden als irgendwelche traumhaften Orte.

Viel wertvoller als ortsunabhängig arbeiten zu können ist es für mich inzwischen außerdem geworden, zeitlich flexibel zu sein.

Folge mir gerne auch auf Instagram für Eindrücke aus meinem Leben und aus Portugal.

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